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ISEK – oder wie sich eine Stadt einen neuen Fahrplan erstellt – Teil 1: Mobilität und Verkehr

Bereits zur Kommunalwahl sind wir Freien Wähler angetreten, um mit allen Akteuren ein integriertes Stadtentwicklungskonzept – kurz ISEK – auf den Weg zu bringen. Schon bevor hierzu der offizielle Startschuss im Stadtrat fiel, fanden sich unter der Federführung von Matthias Schelter die Fraktionsmitglieder Monika Riedl, Franziska Herkner und Andrea Fenchel zu einer digitalen Arbeitsgruppe ISEK zusammen und erarbeiteten für den weiteren Prozess die Leitplanken, Ziele und Maßnahmen aus den Bereichen Mobilität, Wohnen, Energie u.v.m, die die Freien Wähler in das ISEK einbringen möchten.

In einem Auftaktworkshop mit Vertretern der Verwaltung und aller Fraktionen unter der Leitung des beauftragten Büros nonconform wurden gemeinsam die wichtigsten Handlungsfelder Neutraublings herausgearbeitet und somit das Fundament für die anstehenden Beratungen mit dem gesamten Stadtrat gelegt. Als eines der wichtigsten Handlungsfelder kristallisierte sich fraktionsübergreifend das Thema Mobilität und Verkehr heraus.

Insbesondere wachsende Städte, zu denen auch Neutraubling zählt, stehen hier vor großen Herausforderungen und müssen auf die sich entwickelnden übergeordneten Mobilitätstrends und den sich daraus ergebenden Umbruch in der gesamten Mobilitätswelt reagieren: neue Antriebstechnologien, autonomes Fahren, wachsende Bedeutung des (Elektro-) Fahrrads und ein sich änderndes Mobilitätsverhalten weg vom motorisierten Individualverkehr (kurz MIV) hin zum öffentlichem Personennahverkehr (kurz ÖPNV) sind die raumbeeinflussenden Faktoren der Gegenwart und näheren Zukunft.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden wir u.a. Vorschläge im Rahmen des ISEK-Prozesses einbringen, wie eine alltagstaugliche Infrastruktur für die Elektromobilität auch für Menschen geschaffen werden kann, die auf öffentlichen Parkraum angewiesen sind. Wir werden uns für einen starken ÖPNV innerorts aber auch von und nach Regensburg mit schnelleren Linien und engeren Taktungen einsetzen. Auch vor dem Hintergrund der beschlossenen Stadtbahn in Regensburg halten wir für die mittelfristige Verkehrsanbindung Neutraublings ans Umland eine Machbarkeitsstudie zur Einrichtung einer zentralen Schnittstelle zwischen innerörtlichem und regionalem ÖPNV sowie MIV und Radverkehr für erforderlich. Auch eine Aktivierung des vorhandenen Industriegleises für Personenbeförderung halten wir für sinnvoll und werden uns dafür einsetzen.

Für eine leistungsfähige Fahrradinfrastruktur sehen wir die systematische Analyse des heutigen und vor allem künftigen Ziel- und Quellverkehrs innerorts aber hinsichtlich des hohen Pendleraufkommens vor allem auch außerorts für erforderlich an und werden uns für die Erstellung einer aktuellen Expertenstudie aussprechen. Nur so kann unserer Ansicht nach effektiv und bedarfsgerecht ein zukunftsfähiges Radewegenetz geplant und ausgebaut werden. Damit einher geht auch die Schaffung ausreichender Abstellmöglichkeiten an möglichen Zielen. Hier setzen wir auch auf den Schulterschluss mit den großen Unternehmen und somit Zielen von Verkehrsströmen in Neutraubling und regen deren Einbindung in die weiteren Konzeptionen an, z.B. in Form eines regelmäßigen Runden Tisches oder Mobilitätsforums.

Ein wichtiges Anliegen ist uns, den Autoverkehr insbesondere im innerstädtischen Bereich zu reduzieren und die zu Stoßzeiten auftretenden stop-and-go-Situationen an den Einfahrten auf die Südumgehung abzumildern. Hier werden wir die Errichtung von weiteren Kreisverkehren an der Pommernstraße, Traunreuter Straße und ggf. Mangoldinger Straße einbringen. Regional setzen wir uns für eine großräumige Umfahrung Neutraublings v.a. für Schwerlast-Transitverkehr ein.

Insgesamt sieht sich Neutraubling einem wachsenden Flächendruck ausgesetzt, der auch vor unserem bisherigen Umgang mit Park- und Straßenraum nicht Halt machen wird. Daher regen wir die Schaffung einer digital gestützten kartographischen Datengrundlage für vorhandenen Parkraum an, um über die Nutzung des öffentlichen Raums in Zukunft bedarfsgerechte Entscheidungen treffen zu können. Darüber hinaus vertreten wir die Ansicht, dass insbesondere auf innerstädtischen Routen Überlegungen zur Neuaufteilung des Straßenraums zugunsten des Radverkehrs angestellt werden müssen und werden dies bei den weiteren Planungen z.B. zur Sanierung der Neudeker Straße samt Umgriff einbringen.

Wir Freien Wähler haben das Grundverständnis, dass jeder Bürger frei über sein Mobilitätsverhalten entscheiden können sollte. Die Stadt steht hierbei in der Verantwortung, gleichwertige Ausgangsbedingungen für die unterschiedlichen Verkehrsmittel zu schaffen. Nur so können wir erreichen, dass die Entscheidung zum Verzicht auf das Auto zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel künftig leichter und häufiger fallen wird.

Haben Sie Ideen und Vorstellungen zur künftigen Mobilität in Neutraubling, wenden Sie sich gerne an uns!